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Nissen Auusstellung
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Die Fotoausstellung
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Eröffnung der Sonderausstellung Domfestspiele

Stadtmuseum Bad Gandersheim

Markt 10

37581 Bad Gandersheim

 

Die Museumsfreunde laden Sie zu einem kostenlosen Besuch im Museum im Rathaus ein.

 

 

 

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Vortrag im Oktober 2024

August Otto „größtes Kauf- und Versandhaus am Platze“

 

Wenn man in alten Ausgaben des Gandersheimer Kreisblattes um 1900 blättert, springen dem aufmerksamen Leser die vielen Werbeannoncen der hiesigen Gewerbetreibenden ins Auge.

Gandersheim besaß leistungsstarke Handwerks- und Gewerbetreibende, die nicht nur regional agierten, sondern auch eine nicht unbedeutende Rolle überregional spielten.

In diesem Jahr konnten die Museumsfreunde im Rahmen der beliebten Vortragsreihe einige Nachkommen als Referenten begrüßen. Im Frühjahr Klaus Urban und im Oktober konnte Gerd Laser als Nachfahre einer großen Kaufmannsfamilie im historischen Kaisersaal interessante Geschichten erzählen. Im Jahr 2025 kann die Familie Laser auf 125 Jahre in der Burgstraße, besser bekannt als der „Goldene Winkel“ zurückblicken. 1900 erwarb der Kaufmann August Otto, gebürtig aus Echte, das Objekt Burgstar. 3 – 4 und eröffnete ein Textilgeschäft. Dutzende ledergebundene Cassabücher berichten über die Geschäftstätigkeit der Kaufmannsfamilie. Das älteste stammt von 1886 und erzählt viel über den Alltag der Bewohner in der Burgstr. 3 – 4. Ein Bürgerbrief vom 12. November 1906 zeugt davon, dass die Familie in der kleinen Stadt an der Gande angekommen war. Viele Umbauten an dem Objekt konnte Laser anhand alter Fotografien in seinem sehr lebendigen Vortrag für die zahlreichen Zuhörer veranschaulichen. Das Objekt wurde den jeweiligen Bedürfnissen der Bewohner und den Erfordernissen eines florierenden Gewerbebetriebes angepasst. 

Der 1. Weltkrieg brachte auch für die Familie Otto große Veränderungen. Im ersten Kriegsjahr wurde der Sohn Adolf Otto verwundet und lag im Lazarett des herzoglichen Schlosses zu Braunschweig. Trost spendete eine Fotografie der Tochter des Kaisers Viktoria Luise mit Autogramm. 

Nach dem 1. Weltkrieg übernahm 1920 der Sohn Adolf das Geschäft. Mit der Heirat 1921 mit Fräulein Adele Müller, Tochter des Molkereibesitzers aus Gremsheim, gab es einen weiteren Aufschwung. 

Laser konnte anhand von Exponaten aus dem Geschäftsleben die alte Zeit wieder lebendig werden lassen. Dinge, die heute in Vergessenheit geraten sind,z.B. Stoffwender für große Stoffballen, ein Federglas für die Präsentation von Bettfedern, einen Nylonprüfer, der die männlichen Zuhörer ins Schwärmen geraten lies. Einen ganzen Reisekoffer mit Garnen, Spitzen noch mit Preisschildern. Mit der vollständigen Ausstattung könnte Laser die Rundreisen über die Dörfer wie zu früheren Zeiten sofort starten, allerdings fehlen heute die Schneider in den Ortschaften, die gerade in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zur großen Blüte des Geschäftes beigetragen haben. Das Sortiment wurde um Bettbezüge, Stoffe, Handtücher, Federn, Modewaren, Kurzwaren aller Art und feinste Accessoires erweitert. Der erwirtschaftete Wohlstand drückte sich durch die rege Bautätigkeit am Wohn- und Geschäftshaus aus. 1938 wurde eine Haushälfte abgebrochen. Es entstand das heutige Gebäude an der repräsentativen Stelle an der Burgstr. Der nächste Bauabschnitt mit Balkon und Freitreppe konnte wegen des 2. Weltkrieges nicht mehr realisiert werden. 

Während des 2. Weltkrieges wird das Sortiment den Bedürfnissen des Krieges angepasst. 1943 stirbt der Firmeninhaber Adolf Otto. Die geschäftstüchtige Großmutter Adele führt die Geschäftes bis 1960 weiter. Das Ladenlokal bietet nun Raum für das „Ring -Kaufhaus“, dass am ersten Tag 2000 Kunden begrüßen konnte. Was für ein Erfolg. Weitere Gewerbetreibende folgen. Für die meisten Anwesenden war Firma Cichon, die später nach Seesen abgewandert sind, noch in Erinnerung. Das Hochwasser in den 90 er Jahren brachte erhebliche Schäden. Nach der umfangreichen Renovierung zieht CBR für 16 Jahre ein. Im Frühjahr 2024 findet die Bücherei in der Burgstr eine neue Heimat und erfreut sich aufgrund der zentralen Lage steigender Beliebtheit. Das Haus in der Burgstr. wird unter der Regie der Familie Laser umfangreich renoviert und erstrahlt mit neuem Fassadenanstrich, Fenstern und neuem Dach. Das liebliche Gartenhäuschen erhält eine denkmalschutzkonforme Neueindeckung und läd zu Lesungen unter der riesigen Eibe ein. Die Burgstr. mit den vielfältigen Angeboten, der Eisdiele und Café sowie der Plangarten bilden heute mit dem Spielplatz ein lebendiges Zentrum. 

Die Vortragswartin Liane Goslar bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei Gerd Laser. Erwähnt werden sollte auch, dass Gerd Laser nicht nur mit seinem unterhaltsamen Vortrag die Museumsfreunde unterstützt, sondern auch aktiv als Aufsicht im Museum tätig ist. Ehefrau Ulrike Laser kümmert sich um die Homepage, die unter www.museum-bad-gandersheim immer auf dem neusten Stand ist. Dort findet man auch den Hinweis auf den nächsten Vortrag am 11. Nov.. 2024. Referieren wird Thomas Gelück zum Thema Juden in Bad Gandersheim „Wir waren Nachbarn“.

Die Museumsfreunde würden sich über rege Teilnahme sehr freuen.

 

 

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