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Stadtmuseum Bad Gandersheim

Markt 10

37581 Bad Gandersheim

 

Die Museumsfreunde laden Sie zu einem kostenlosen Besuch im Museum im Rathaus ein.

 

 

 

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Vortrag: Die Mühle Stroit, ein technisches Denkmal

Als die zahlreichen Besucher des allmonatlichen Vortragsabends das Biedermeierzimmer im Stadtmuseum betraten, waren sie nicht wenig überrascht, die  geänderte Ausgestaltung des Vorführraumes zu sehen. Nicht nur eine neue Bestuhlung (eine vorläufige Leihgabe von Festwirt Gebhard Jungesblut) war zu sehen, sondern auch eine  veränderte Ausrichtung der Stuhlreihen und Vorführgeräte. Durch diese positiv aufgenommenen Maßnahmen können nicht nur mehr Personen die Vorträge verfolgen, sondern du die räumliche Neuverteilung lässt auch die Sicht auf die Leinwand viel besser zu. Museumsfreund Günter Peters hatte sich lange vehement und nachdrücklich für diese Neuerung eingesetzt. Jetzt konnte er seine Ideen als umgesetzt ansehen. Der aktuelle Vortrag war somit praktisch eine Einweihung der dargelegten Innovation. Als Vortragender konnte Herr Dirk Ebrecht aus Stroit gewonnen werden. Herr Ebrecht hatte bereits vor einigen Jahren die Museumsfreunde an der historischen Windmühle in Stroit im Rahmen der damaligen Museumsfahrt begrüßen können und seinerzeit den Besuchern versprochen, die Mühle im Rahmen eines besonderen Vortrages genauer vorstellen zu wollen. Dieses Versprechen löste er jetzt ein. Nach einer kurzen Einführung des Referenten durch Museumsfreund Harm Smidt, der wiederum eine große Zuhörerschaft begrüßen konnte – es mussten weitere Stühle herbeigeschafft werden, um allen Besuchern Sitzgelegenheiten bieten zu können – nahm Herr Ebrecht das Wort und ging zunächst auf die lange Geschichte der Mühle ein. Historisch gesehen liegt sie im ehemaligen Herzogtum Braunschweig, somit war auch der Herzog die damalige Genehmigungsbehörde. 1842 beginnt die Geschichte des Mühlenstandortes Stroit, als der Müller Grote einen Antrag stellte, auf dem Rotenberge bei Stroit eine Mühle zu bauen. Grote baute zunächst eine Bockwindmühle, jedoch brannte dieses Holzbauwerk bereits wenige Jahre später ab. Doch Grote gab nicht auf. An demselben Platz baute er eine neue Mühle aus massiven Backsteinen, die 1850 fertig wurde. Es war nunmehr  ein Galerieholländer, so wie wir ihn noch heute sehen.. Doch man hatte sich beim Neubau stark verschuldet und die Mühle wechselte mehrfach den Besitzer. Im Jahre 1906 erwarb Müller Woitag aus Schlesien die Mühle. Bis heute ist die Mühle im Besitz der Familie Woitag.  Die Mühle ist auch sehr im Leben der umgebenden Bevölkerung verankert. Auch das Ortswappen von Stroit zeigt die eine silberne Mühle auf den Braunschweiger Farben gold und blau. Inzwischen kann die Mühle auch ohne Wind mahlen, denn seit 1930 besitzt sie  einen Elektromotor. 1960 wurde der kommerzielle Betrieb eingestellt, weil der Müller keine Aufträge mehr erhielt. Die Mühle war danach vom Verfall bedroht. Erst ein ins Leben gerufener Förderverein kümmert sich mit vielen Unterstützern  um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude.    Der Referent konnte anhand vieler Bilder aus dem Inneren des Gebäudes zeigen, wie vielfältig die Aufgaben des Mühlenvereins auch heute noch sind. Zusammen mit dem Denkmalschutz werden Feuchtigkeit und Verfall bekämpft,  1998 erhielt sie neue Flügel. Auch die Galerie wurde ersetzt. Die Fugen des Backsteinmauerwerkes wurden ebenfalls erneuert, ebenso die Windrose, so dass sich die Mühle selbstständig in den Wind drehen kann. Die Schilderungen von Herrn Ebrecht machten deutlich, wie vielseitig ein Müller sein musste, war er doch neben Müller gleichzeitig Maurer, Tischler, Schmied, Schlosser und vieles mehr. Die Bilder des Vortragenden ließen tiefe Einblicke in die Technik und Arbeit der Mühle zu und gaben Zeugnis von den zahllosen Aufgaben eines Müllers. Die Zukunft der Mühle hängt nicht nur von der Besitzerfamilie, dem Mühlenverein und den Förderern ab. Herr Ebrecht lud alle Freunde ein, das Gebäude zu besuchen und seine Zukunft zu bewahren. Viele Fragen aus der Zuhörerschaft zeigten das große Interesse an dem historischen Bauwerk im Braunschweiger Land. Am Ende belohnte starker Beifall Herrn Ebrecht. Museumsfreundin Frau Liane Goslar bedankte sich mit einigen Gaben landwirtschaftlicher Natur. Gleichzeitig verkündete sie für den Monat März den nächsten Vortrag. Am  13. 03. um 19.30 Uhr wird der Leiter des Museums Freden, Herr  Rainer Gerking, zu dem Thema „Industriegeschichte von Freden“ sprechen. Eintritt wie immer frei. Gleichzeitig ließ Frau Goslar wissen, dass die Museumsfreunde im Jahre 2023 keine Museumsfahrt veranstalten, werden, da  die Landesgartenschau in diesem Jahr  schon sehr  viele Höhepunkte und Veranstaltungen in Bad Gandersheim anbietet. Die nächste Museumsfahrt wird also erst im Jahre 2024 wieder stattfinden.

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